Früher konnten Partner von Work Visa Haltern einfach durch ihre Partnerschaft ein offenes Work Visum für Neuseeland beantragen. Im Zuge der Überarbeitung des Einwanderungsrechts, der Immigration Rebalance, wollte die neuseeländische Regierung diese alte Regelung im Dezember 2022 komplett abschaffen. Nach den ersten Aussagen sollten dann die Partner von ausländischen Arbeitskräften, die mit nach Neuseeland kommen, nur noch den Besucherstatus in Form eines Visitor Visa erhalten, mit dem sie kein Recht gehabt hätten, in Neuseeland zu arbeiten.
Nach einem großen Aufschrei aus vielen Bereichen und dem allgemeinen Arbeitskräftemangel im Land, rudert die Einwanderungsbehörde nun nach einigen Monaten deutlich zurück. „Jetzt werden die Änderungen zwar eingeschränkt, betreffen jedoch viele meiner Kunden nicht mehr so stark“, berichtet der Einwanderungsberater Peter Hahn aus Wellington.
- „Wer einen Beruf, der auf der Greenlist steht, bei einem akkreditieren Arbeitgeber ausübt (Akkredited Employer Work Visa = AEWV), dessen Partner kann auch den Antrag auf ein offenes Work Visa stellen. Insoweit bleibt in diesem Szenario also alles beim Alten.“
- „Auch die Partner von ausländischen Arbeitnehmern, die bei einem akkreditieren Arbeitgeber untergekommen sind und mindestens das doppelte Mediangehalt, also einen Stundenlohn von knapp 60 NZD verdienen, können weiterhin ein offenes Work Visa beantragen. Auch hier bleibt also alles beim Alten.“
- Partner von AEWV-Haltern, deren Tätigkeit hier nicht von der Greenlist erfasst wird, können zwar immer noch ein Partnership Work Visa beantragen, allerdings wird das Work Visa mit der Bedingung verknüpft, dass man nur bei akkreditierten Arbeitgebern arbeiten darf und auch nur bei einem garantierten Stundenlohn über dem Mediangehalt von knapp 30 NZD pro Stunde.
„Das führt zu der etwas skurrilen Situation, dass Partner von Ärzten im nicht akkreditierten Tante-Emma-Laden um die Ecke für einen Mindestlohn von knapp 23 NZD pro Stunde arbeiten dürfen, während Partner von Handwerkern wie Zimmerern nur Jobs bei akkreditierten Arbeitgebern für knapp 30 NZD pro Stunde annehmen dürfen.“
Die Partnership Visa können bereits aus dem Ausland beantragt werden. Es muss kein eigenes Joboffer vorliegen, um ein Partnership Work Visa zu beantragen.
Diese Änderungen gelten ab dem 31. Mai 2023. „Momentan gilt sowieso noch das alte Einwanderungsrecht, so dass sich interessierte Paare und Familien beeilen sollten. Wer ein temporäres Work Visum in den Händen hält, dessen Partner kann bis zur Gesetzesänderung auch unkompliziert ein offenes Arbeitsvisum beantragen.
Die im Dezember 2022 angekündigte Änderung wurde zunächst auf April 2023 geschoben, jetzt wird sie erst Ende Mai in Kraft treten. Die offizielle Begründung der Regierung besagt, dass man mit diesen Änderungen eine höhere Produktivität und eine höhere Lohnlandschaft in Neuseeland kreieren möchte.