Einige Berufe haben Vorteile beim Auswandern
Auswanderung über bestimmte Berufe & Jobs finden über Arbeitgebersuche
Wer nach Neuseeland auswandern möchte, hat je nach Beruf, Lebensstand und persönlicher Umstände unterschiedliche Möglichkeiten. Die Regierung hat jetzt neue gesuchte Berufe in Neuseeland auf der sogenannten Greenlist und in den Sektor Agreements veröffentlicht. Über diese können interessierte ausländische Fachkräfte Chancen auf ein Arbeitsvisum und später sogar die Residency bekommen. Zudem gibt es mittlerweile eine neue Webseite, auf der Jobsuchende gezielt nach akkreditierten Arbeitgebern für das Accredited Employer Work Visa suchen können. „Das bietet Interessierten jetzt gute Möglichkeiten und neue Chancen. So kann man sich erfolgreich auf den Weg nach Neuseeland machen“, kommentiert der langjährige Einwanderungsberater Peter Hahn aus Wellington.
Noch einmal neue Berufe auf die Greenlist aufgenommen
Die sogenannte Greenlist ist eine Auflistung der neuseeländischen Einwanderungsbehörde Immigration New Zealand, welche die Berufssparten zeigt, in denen gerade Fachkräftemangel herrscht. Aufgrund der Knappheit an Personal können sich in gesuchten Berufen in Neuseeland auch ausländische Jobsuchende bewerben und bekommen leichter ein Arbeitsvisum oder sogar die Residency, die begehrte dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung für Neuseeland.
Neben unzähligen Berufen im Gesundheitssektor wurde die Greenlist nun um einige Handwerksberufe erweitert. Zu denen gehören jetzt beispielsweise auch der Automechaniker, der Gasinstallateur, Kranführer oder Telekommunikationstechniker. Die Industrie sucht auch schon länger nach Autoelektrikern. Zudem sind weitere gesuchte Berufe im Gesundheitswesen in Neuseeland hinzugefügt worden, wie Osteopathen, Notärzte, Augenoptiker, Sozialarbeiter oder Physiotherapeuten. Auch alle Lehrer für Krippen, Kindergärten und Schularten werden gesucht.
Für einige gesuchte Berufe in Neuseeland, welche in die Tier 1 Schiene der Greenlist fallen, eröffnet das die Möglichkeit, direkt die Residency beantragen zu können. Das nennen die Behörden den Straight-to-Residency Pathway. Für Automechaniker und andere Berufe auf der Greenlist, welche in die Tier 2 Schiene fallen, bedeutet das einen Work-to-Residence Pathway. Nach zwei Jahren mit Arbeitsvisum erhält der Visa-Halter dann die Möglichkeit, die Residency zu beantragen. „Beide Schienen eröffnen den Bewerbern aus Deutschland und deutschsprachigen Ländern die Chance, längerfristig nach Neuseeland auszuwandern“, erklärt der Einwanderungsberater. „Interessenten sollten jedoch beachten, wie ihre Ausbildung anerkannt wird und dass in einigen Berufen eine neuseeländische Berufszulassung benötigt wird, wie beispielsweise bei Krankenschwestern oder in anderen Jobs im Gesundheitssektor“, gibt Peter Hahn zu bedenken. „Grundsätzlich kann man sagen, wer ein Arbeitsangebot in einem gesuchten Beruf, der auf der Greenlist steht, vorweisen kann, ist in Sachen Einwanderung ‚im grünen Bereich‘, resümiert er lachend.“
Sektor Agreements – Sonderregelungen für Bus- und LKW-Fahrer
Neben den gesuchten Berufen in Neuseeland auf der Greenlist, hat die Regierung auch noch sogenannte Sector Agreements ins Leben gerufen. Diese bedeuten, anders als bei den Jobs auf der Greenlist, dass zum Beispiel Arbeitnehmer im Transportsektor, in einigen Jobs auch unterhalb des Mediangehalts verdienen dürfen. „Es herrscht gerade ein enormer Fachkräftemangel, Busse und Fähren fallen aus, Güter, können nicht rechtzeitig transportiert werden, weil wir einfach keine qualifizierten Fahrer bekommen“, erklärt Karen Bishop, General Manager of Enablement. „Das Transport Sector Agreement der Regierung soll jetzt Abhilfe schaffen, damit endlich auch ausländisches Fachpersonal eingestellt werden kann!“
Ein LKW-Fahrer benötigt für ein Arbeitsvisum innerhalb der Sector Agreements einen neuseeländischen Führerschein, muss mindestens das Mediangehalt von 29,66 NZD Stundenlohn verdienen und kann dafür aber bei einem neuseeländischen Arbeitgeber seiner Wahl arbeiten. Ein Busfahrer bekommt ein Arbeitsvisum innerhalb der Sector Agreements, wenn er den neuseeländischen Führerschein hat. Er darf jedoch nur bei bestimmten Arbeitgebern, die einen Vertrag mit der NZ Transport Authority unterzeichnet haben, tätig sein. Dafür kann sein Stundenlohn jedoch auch unterhalb des Mediangehalts, jedoch bei mindestens 28 NZD Stundenlohn liegen.
„Ganz wichtig zu wissen ist, dass bei beiden Jobs in den Sector Agreements die Möglichkeit besteht, nach zwei Jahren mit Work Visum, die Residency zu beantragen. So können also auch Bus- und LKW-Fahrer nach momentanem Stand des neuseeländischen Einwanderungsrechts langfristig dauerhaft nach Neuseeland auswandern“, freut sich Peter Hahn. Die Beantragung muss über das Accredited Employer Work Visa (AEWV) stattfinden.
Gezielte Suche nach akkreditierten Arbeitgebern
Wer über ein Accredited Employer Work Visa (AEWV) ein Arbeitsvisum beantragt, kann jetzt gezielt nach akkreditierten neuseeländischen Arbeitgebern suchen. Lange gab es keine offizielle Veröffentlichung einer Liste, auf der die Firmen zu finden sind, die bereits akkreditiert sind. Nun hat Immigration New Zealand, die neuseeländischen Einwanderungsbehörde eine Seite veröffentlicht. Hier können Interessierte über die New Zealand Business Number, kurz NZBN oder nach dem Firmennamen neuseeländischer akkreditierter Unternehmen direkt suchen. „Diese Suchfunktion kann man gut für ein AEWV oder für ein Partnership Work Visa gebrauchen“, erklärt der Einwanderungsberater. „Denn in diesen Kategorien muss man für einen akkreditierten Arbeitgeber arbeiten, um ein Visum zu bekommen.“ Die Informationen auf der Seite werden wöchentlich upgedated.
Wer einen Arbeitgeber gefunden hat, ihn jedoch über die Suchfunktion nicht finden kann, sollte die Firma direkt auf eine Akkreditierung ansprechen. Einige wenige Firmen haben sich aus unterschiedlichen Gründen dazu entschlossen, nicht in dieser Database veröffentlicht zu werden. Doch sie sind trotzdem akkreditiert. Alle als Firmen registrierten Unternehmen in Neuseeland finden Interessierte in diesem Firmenverzeichnis der Regierung. Hier kann mittels Namensuche auch die jeweilige NZBN Nummer gefunden werden.
„Wer einen akkreditierten Arbeitgeber gefunden hat, kann zumindest davon ausgehen, dass die Firma grundsätzlich auch gewillt ist, ausländische Fachkräfte anzustellen. Denn die Akkreditierung kostet Geld und Zeit. Sie hat einzig und allein den Zweck, bei der Vergabe von Jobs auch Ausländer anstellen zu können“, weiß Peter Hahn.