Peter Hahns Podcast Folge 4: Einwanderungshistorie & Visa
Wie in jeder neuen Podcast Folge will der langjährige Einwanderungsberater einmal mehr Licht ins Dunkel für Auswanderungsinteressierte bringen. Wie funktioniert die Auswanderung nach Neuseeland? Von der Einwanderungshistorie bis zu den unterschiedlichen Visa: Peter Hahn beantwortet viele Fragen von Deutschsprachigen, die an Neuseeland als neuer Heimat interessiert sind. Dabei erzählt er auch gerne die ein oder andere Anekdote. Er gibt viele anschauliche Beispiele zu den unterschiedlichsten Auswanderungsszenarien. Reinhören lohnt sich!
Immigrations-Historie
Seit 30 Jahren im Einwanderungsgeschäft in Neuseeland tätig zu sein, hat Peter Hahn viele Perspektiven geboten. So hat er bereits unzählige Regierungswechsel und Änderungen im Einwanderungsrecht hautnah miterlebt. Unzählige Kunden hat er bei ihrer Auswanderung nach Neuseeland begleitet. Neben Maori, Missionaren und später Goldgräbern und Walfängern begann 1947 die sogenannte ‚assisted immigration‘. Ab diesem Zeitpunkt wurden gezielt Auswanderer nach Neuseeland geholt. Meist war die Reise per Schiff umsonst. In vielen Fällen bekamen die Neubürger als zusätzlichen Anreiz ein Stück Land umsonst, um sich dort ein neues Leben aufzubauen. Firmen suchten gezielt in Großbritannien nach einwanderungswilligen Immigranten, auch Holländer und Deutsche kamen mit den ersten Einwanderungswellen.
Stufe 1 – die Gleichberechtigung
„Erst 1975 wurde der Einwanderung die Gleichberechtigung zugrunde gelegt. Das heißt jeder Bewerber hatte nun das gleiche Recht zur Immigration, egal, ob er aus China, Deutschland oder Südafrika kam“, erklärt Peter Hahn. Das Auswahlverfahren beruhte nun auf Ausbildungen, Erfahrungen und welchen Bedarf an Fachkräften Neuseeland hatte.
Stufe 2 – der Immigration Act
1987 gab es dann den sogenannten Immigration Act, welcher 2009 noch einmal überholt wurde. „Wir können jetzt auf ein System zurückblicken, das sich seither nicht mehr groß geändert hatte, sondern nur noch justiert wurde“, erklärt der Einwanderungsberater. Er selbst ist Anfang der 1990er Jahre nach Neuseeland gekommen. Der Regierungswechsel von National zu Labour hat zu Veränderungen geführt. Die Einwanderung sollte eingeschränkt werden.
Große Veränderungen durch Labour
Erst in der letzten Legislaturperiode ihrer Amtszeit bis 2023 hatte Labour versucht, das Rad der Einwanderung neu zu erfinden und damit 30 Jahre Erfahrung mit dem Regularienwerk über Bord zu werfen. Mit dem Regierungswechsel zu National (ähnlich der CDU/CSU) versucht Neuseeland die aus dem Ruder gelaufene Immigrationspolitik unter Kontrolle zu bringen. angeführt wird, – bereitet Probleme
„Man hatte sich überparteilich Fehler eingestanden aber viele Änderungen von Labour sind einfach Mist und bereiten bis heute Probleme“, erklärt Peter Hahn. Zusammenfassend kann man sagen, dass sich in den letzten fünf Jahren mehr getan hat in Neuseelands Einwanderungspolitik als in den letzten 30 Jahren davor. Derzeit versucht die Regierung, sämtliche ‚Löcher‘ zu stopfen.
Einwanderungsberater Ja oder Nein
Ein ganz anderes Thema im Podcast ist, ob Auswanderer nun einen Einwanderungsberater benötigen oder nicht. Peter Hahn ist dem Thema gegenüber sehr offen und nimmt auch hier kein Blatt vor den Mund: „Eigentlich sollten Bewerber das allein machen können, das System, die IT-Systeme sind darauf angelegt, dass sich Bewerber selber damit zurechtfinden“, erklärt er. „Leider Gottes ist das oft nicht mehr der Fall. Ich bin selbst nicht mit IT aufgewachsen aber selbst jüngere Kunden haben Probleme.“
Die eigentliche Herausforderung ist, ein neues System und Regelwerk in die digitale Welt umzusetzen. Als Verbraucher wissen viele, dass dies in vielen Bereichen zum Scheitern verurteilt ist. „Im neuen Immigrationsrecht ist das so massiv schwierig geworden, dass ich mittlerweile sogar viele Anfragen bekommen, bei denen Kunden einfach nur ein Visitor Visa, also ein Touristenvisum beantragen wollen.“
Anerkennung von Berufsausbildungen
Die Visabeantragung hat sich in letzter Zeit verändert, so dass es oft auf den ersten Blick gar nicht mehr notwendig ist, Ausbildungen anerkennen zu lassen. Sie stehen auf nicht mehr im Vordergrund, wie beispielsweise beim bei jemandem, der einen Arbeitsplatz als Project Management im IT-Bereich bekommt. Hier kann ein Nachweis des Jobangebots und das Verdienen eines bestimmten Gehalts ausreichen.
Was sich jedoch geändert hat, ist das sogenannte Accredited Employer Work Visa. Hier wird verlangt, dass der Arbeitgeber sich schon festlegt, bei seinem Job Check Verfahren, in welche Schablone der Job, den er dem Auswanderer geben will, reinpasst. „Hier kann das beispielsweise das Drama losgehen, denn im schlimmsten Fall macht er das falsch, was dann dazu führen kann, dass auf einmal für ein Work Visa ein Englischtest verlangt wird oder der Antragsteller statt fünf und drei Jahre ein Work Visa bekommt oder später gar keine Residency mehr beantragen kann. Unsere Aufgabe ist es, den Kunden zu beraten, nicht den Arbeitgeber, aber dennoch sollte Fehler schon an dieser Weichenstellung vermieden werden.
Unterschiedliche Visaformen zur Auswahl
„Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Visaformen“, erklärt Peter Hahn in seinem Podcast, ohne dabei auf zu viele Einzelheiten eingehen zu wollen. „Zum einen gibt es temporäre Visa und dann gibt es Resident Visa, Daueraufenthaltsgenehmigungen. Zu den temporären Visa gehören:
- Visitor Visa (9-12 Monate), Work Visa (3-5 J.) & Student Visa
- Resident Visa (mind. 2 Jahre) können später in Permanent Resident Visa umgewandelt werden
Die Besonderheit im internationalen Vergleich: In keinem anderen Land können Resident Visa Halter auch auf unbestimmte Zeit das Land verlassen, ohne dabei ihren Status zu verlieren. Das ist im internationalen Vergleich nahezu einmalig. Nach fünf Jahren Resident Visa, können Einwanderer sogar die neuseeländischen Citizenship, die Staatsbürgerschaft annehmen und bekommen dann einen neuseeländischen Pass.
Welcher Bewerber in welche Kategorie passen könnte, welche Wege zu welchem Visa führen und wo die Beantragung schwieriger geworden ist, erklärt der Neuseelandexperte in seinem Podcast in Folge 4. Hört rein und erfahrt alles, was ihr wissen solltet, um erfolgreich in euer Auswanderabenteuer zu starten!
Hier geht es zu Folge 4 auf YouTube oder viel Spaß beim Reinhören!