Gute Einwanderungschancen nach Neuseeland in 2023
Die neuseeländische Regierung steht unter Druck. Zu viele Arbeitsplätze in diversen Berufssparten können nicht besetzt werden. Die Wirtschaft boomt nach der Pandemie, doch viele offene Stellen bedeuten häufig finanzielle Ausfälle, verlangsamte Produktion bis hin zum kompletten Stillstand. Die Opposition in Form der National Party macht mit Nachdruck deutlich, dass jede geplante Abmilderung der neuen Regularien zu spät komme.
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Immigration New Zealand rudert weiter zurück
Wo es im Zuge der Immigration Rebalance zu einigen Verschärfungen im Einwanderungsrecht Neuseelands kam und kommt, rudern die Regierung und Immigrationsminister Michael Wood jetzt bei einigen Kategorien doch wieder zurück und erweitern die Möglichkeiten für ausländische Bewerber, temporär oder dauerhaft ins Land zu gelangen. So will man der Personalnot endlich Herr werden.
Das neu ins Leben gerufene Accredited Employer Work Visa basiert unter anderem auf einer sogenannten Greenlist auf der Berufe stehen, die es für Bewerber leichter machen, nicht nur ein Arbeitsvisum zu bekommen, sondern auch die Möglichkeit, die Residency, die uneingeschränkte Aufenthaltserlaubnis für Neuseeland, zu erhalten. Das Visaverfahren läuft grundsätzlich in drei Stufen ab:
- Akkreditierung des neuseeländischen Arbeitgebers
- Job Check Verfahren, in dem der neuseeländische Arbeitgeber überprüfen lassen muss, ob sich auf die offene Stelle ausländische Kandidaten bewerben dürfen
- Antrag eines temporären Work Visums – im Optimalfall mit Aussicht auf Residency
Erste gute Nachricht für Bewerber: Viele Akkreditierungen
Seit der Öffnung des Akkreditierungsprozesses haben sich bereits über 14.300 große und kleine neuseeländische Unternehmen erfolgreich akkreditiert. Mittlerweile hat die Opposition eine Liste der akkreditierten Arbeitgeber veröffentlicht. „Diese bisherige Auflistung ist jedoch nur eine Momentaufnahme, welche diejenigen Firmen zeigt, die momentan bereits akkreditiert sind“, weiß der langjährige Immigrationsberater Peter Hahn. Er hat sein Business selbst akkreditiert, ist aber auf der Liste mit dem Stand von November 2022 noch nicht aufgeführt. „Da werden noch ganz viele andere Betriebe und Konzerne hinzukommen in den nächsten Monaten“, macht er deutlich. „Das Gute für potenzielle Bewerber ist, dass hier schon ersichtlich wird, welche Unternehmen überhaupt für ausländische Bewerber auf Jobsuche in Frage kommen. Das ist ein deutlicher Vorteil für Arbeitssuchende aus dem Ausland. Denn ohne Joboffer kein Arbeitsvisum.“ Obwohl der Akkreditierungsprozess die Arbeitgeber mindestens 740 NZD kostet und häufig nur für ein Jahr gültig ist, macht es deutlich, wie niedrig die Hemmschwelle vieler Firmen momentan ist, ausländische Bewerber anzustellen. „Man verpflichtet sich als Arbeitgeber mit der Akkreditierung übrigens auch, den ausländischen Angestellten später bei der Beschaffung ihrer Steuernummer, Kontoeröffnung und vielem mehr zur Seite zu stehen“, erklärt Peter Hahn.
Zweite gute Nachricht für Bewerber: Mehr Berufe in die Greenlist aufgenommen
Wie bereits berichtet, können Arbeitssuchende, deren Beruf auf der Greenlist Tier 1 (Straight to Residency) steht, direkt mit dem Arbeitsvisum den Antrag zur Residency einreichen. Das waren bislang vor allem Fachärzte unterschiedlicher Bereiche. Nachdem der Druck auf den Gesundheitssektor weiter steigt, erklärte Immigrationsminister Michael Wood nun, dass die Listen um zehn Berufe erweitert werden. In Tier 1 wurden sämtliche Fachärzte, die bislang noch nicht gelistet waren, hinzugefügt. Aber auch für Krankenschwestern und Hebammen, sowie für Wirtschaftsprüfer gibt es bereits seit Donnerstag, den 15. Dezember 2022 diese vereinfachte Möglichkeit schnell an die Residency zu gelangen. „Das bietet nun natürlich vielen Interessierten die Möglichkeit, nicht nur temporär zum Arbeiten nach Neuseeland zu kommen, sondern direkt die Sicherheit zu bekommen, auch die Residency zu erhalten und bleiben zu können“, freut sich Peter Hahn für viele seiner Kunden. Nach starker Kritik von fast allen Seiten wurden nun auch Krankenpfleger auf die Tier 1 Ebene gehoben, was Ihnen erlaubt, ohne die zweijährige Wartezeit, der sie vorher unterlagen, sofort einen Residence Antrag zu stellen
Diese Änderung hat zur Folge, dass Recruiter, die im Gesundheitssektor tätig sind, bereits von interessierten Bewerbern aus dem Ausland überrannt werden. Premierministerin Jacinda Ardern bestätigte, dass die Erweiterung der Greenlist genau zum richtigen Zeitpunkt käme, denn im vergangenen Jahr hätten sich über 4.500 internationale qualifizierte Krankenschwestern beim Nursing Council registrieren lassen.
Dritte gute Nachricht für Bewerber: Greenlist um Lehrbereich, Transport- und Bausektor erweitert
Auch die Greenlist Tier 2, mit zwei Jahren Work Visa Genehmigung und danach der Chance, die Residency zu beantragen, soll um etliche Berufe erweitert werden. So können ab März 2023 nun auch Lehrkräfte und Arbeiter einiger Berufe im Bausektor vereinfacht in Neuseeland arbeiten und zwei Jahre später permanent einwandern. Auch für den Transportsektor werden derzeit sogenannte Sektoren Agreements ausgearbeitet. „Das bedeutet dann ganz konkret, dass unter anderem dann auch Lehrer, Gas- und Wasserinstallateure, Automechaniker, Kranführer, Telekommunikationstechniker und Bauleiter zu den ohnehin schon auf der Liste stehenden Berufen wie Klempner hinzukommen. Das sind für viele deutsche Bewerber wirklich tolle Aussichten!“, freut sich der Einwanderungsberater. Durch die Sektoren Agreements sollen künftig, wenn auch nur temporär, auch Bus- und LKW-Fahrer diese Möglichkeiten zum Arbeiten und Einwandern bekommen. „Das ist in den letzten 30 Jahren noch nicht vorgekommen, dass solche Berufsgruppen im Transportsektor die Möglichkeit zur Einwanderung nach Neuseeland erhalten!“, berichtet Peter Hahn aus seiner langjährigen Erfahrung. „Das ist wirklich gerade eine wahnsinnige Chance für alle, die schon immer mit dem Gedanken gespielt haben, nach Neuseeland zu kommen.“
Nur die Gastro-Branche fühlt sich bei den neuen Vereinfachen der Regierung, im Ausland rekrutieren zu können, außen vor gelassen. „Wir haben bislang über 94.000 Jobgesuche mit ausländischen Bewerbern füllen können, über 40.000 Working Holiday Visas genehmigt und viele weitere Schritte unternommen, den neuseeländischen Arbeitsmarkt zu entlasten“, erklärte der Immigrationsminister zufrieden und versprach, weitere internationale Fachkräfte auf dem internationalen Markt anlocken zu wollen und so die neuseeländische Wirtschaft weiter zu stärken.
Gute Aussichten für 2023
Noch immer suchen viele Unternehmen in Neuseeland verzweifelt nach Mitarbeitern, doch der eigene Arbeitsmarkt im Land gibt kaum noch Personal her. Laut der Vorhersage der Business Experten der Kiwibank, soll jedoch die Einwanderung nach Neuseeland durch anlaufende neue Verfahren und den großen Bedarf im Land im ersten Quartal 2023 weiter ansteigen. Wirtschaftswissenschaftler Jarrod Kerr sagte, er erwarte über 30.000 neue Einwanderer in 2023. Was für den Arbeitsmarkt eine Erleichterung bedeuten dürfte, wird jedoch die Infrastruktur im Land und den unter Druck geratenen Wohnungsmarkt weiter strapazieren.
Unterdessen sind die Aussichten für interessierte Einwanderer aus den deutschsprachigen Ländern besser denn je, weiß der langjährige Einwanderungsberater Peter Hahn: „Im Pflegesektor und Gesundheitsbereich wird dringend Personal gebraucht. Auch Ingenieure, IT-ler oder Lehrer*innen in naturwissenschaftlichen Fächern finden meist schnell eine Stelle.“ Die neuseeländischen Medien berichten nahezu täglich von der katastrophalen Situation in Krankenhäusern, wo Schwestern, Pfleger, Ärzte oder Röntgenfachkräfte fehlen und die Versorgung der Patienten nicht mehr zeitnah sichergestellt werden kann. Eben auch viele weitere Berufssparten wie der Bau- oder der Transportsektor suchen händeringend Personal.
Wer folglich Pläne hat, im neuen Jahr sein Leben zu verändern, in Neuseeland zu arbeiten oder sogar einzuwandern, hat 2023, je nach Beruf und persönlicher Erfahrung, derzeit gute Erfolgschancen.
Peter Hahn und sein gesamtes Team wünschen Ihnen Frohe Weihnachten und einen guten Start in ein erfolgreiches 2023!