BeitrÀge

Was kommt auf Jobsuchende in Zukunft zu?

Accredited Employer Work Visa & Pathway to Residence

Anfang Mai gingen die Grenzen Neuseelands nach ĂŒber zwei Jahren wieder auf und auch, wenn jetzt noch nicht alle internationalen Neuseelandtouristen ins Land dĂŒrfen, sieht es fĂŒr interessierte Deutsche, die in Aotearoa arbeiten oder reisen wollen, wieder gut aus. Diese dĂŒrfen sogar ohne QuarantĂ€ne und Selbstisolation einreisen. Wer bereits ein Visum besitzt, in Australien lebt oder Permanent Resident ist, kann jetzt sogar ohne Covid-Impfung nach Neuseeland kommen.

Auch neuseelĂ€ndische Firmen atmen auf, denn nun haben sie wieder die Möglichkeit, international nach geeigneten FachkrĂ€ften fĂŒr ihr Business zu suchen. Allerdings gibt es einige HĂŒrden, angefangen bei der völlig unterbesetzten Einwanderungsbehörde. Immigrationsberater Peter Hahn schildert die Lage vor Ort und berĂ€t deutsch- und englischsprachige Kunden beispielsweise bei ihren Visa AntrĂ€gen – denn derzeit Ă€ndern sich einige Richtlinien. Das Essential Skills Work Visa wird nun durch das Accredited Employer Work Visa ersetzt.

 

Vor der Grenzschließung waren fĂŒnf Prozent aller ArbeitskrĂ€fte in Neuseeland temporĂ€re auslĂ€ndische Arbeiter, zeigen die Statistiken. „Diese Zahl ist im internationalen Vergleich relativ hoch“, erklĂ€rt Prof. Spoonley von der Massey University. „In Australien sind es gerade einmal drei Prozent und in anderen LĂ€ndern noch deutlich weniger.“ Ganz wichtig sei, dass die internationalen FachkrĂ€fte nicht ausgebeutet wĂŒrden, angemessene Bezahlung erhalten und bei ihnen keine falschen Hoffnungen geschĂŒrt wĂŒrden, wenn es um ein mögliches lebenslanges Bleiberecht in Neuseeland gehe, nach ihrem Arbeitsvisum. Um das zu gewĂ€hrleisten hat die Labour Regierung das Accredited Employer Work Visa ins Leben gerufen.

Überall hĂ€nderingend Personal gesucht

Die Schlagzeilen sind tĂ€glich voll von verzweifelten neuseelĂ€ndischen Firmen, die kein Personal finden. Egal ob PflegekrĂ€fte in den Altenheimen, GerĂŒstbauer, Ingenieure, IT-FachkrĂ€fte fĂŒr die aufstrebende Gaming-Industrie im Land oder spezielle Arbeiter fĂŒr die Bootsindustrie, wie beispielsweise Elektroingenieure. „Wir haben so viele AuftrĂ€ge aber keine ArbeitskrĂ€fte, welche die Jobs ĂŒbernehmen können. Das kostet uns Millionen“, erklĂ€rt beispielsweise die Firma Hamilton Jets aus Christchurch, die Jetboats bauen und ausliefern. Der grĂ¶ĂŸte FachkrĂ€ftemangel herrscht derzeit in Canterbury, wo die Anzahl der Stellenanzeigen um 39 Prozent gestiegen ist. „Dieser hohe Bedarf an gut ausgebildetem Personal ist natĂŒrlich eine gute Voraussetzung auch fĂŒr deutsche hochqualifizierte ArbeitskrĂ€fte, die daran denken, beruflich nach Neuseeland zu gehen“, erklĂ€rt der Einwanderungsberater Peter Hahn aus Wellington und baut auf seine mittlerweile ĂŒber 25 Jahre lange Berufserfahrung.

Engpass Immigrationsbehörde

Jetzt, wo endlich wieder Bewegung in den Arbeitsmarkt kommen könnte, und die dringend gesuchten auslĂ€ndischen FachkrĂ€fte angestellt werden könnten, gibt es jedoch einen personellen Engpass bei der neuseelĂ€ndischen Einwanderungsbehörde INZ. Sie mĂŒssen derzeit trotz neuer Angestellter immer noch mit 20 Prozent weniger Personal auskommen als vor der Pandemie. WĂ€hrend drei Niederlassungen im Ausland geschlossen wurden, hat nur eine neue Filiale in Christchurch eröffnet. Somit ist derzeit keine schnelle Bearbeitung von AntrĂ€gen möglich und die Einreise vieler Antragsteller verzögert sich. „Immigration New Zealand bildet zwar gerade unter Hochdruck Personal aus und stellt weitere Mitarbeiter ein, dennoch können derzeit zwei Drittel weniger AntrĂ€ge bearbeitet werden als vor Covid19“, berichtet auch Peter Hahn. „Doch das ist nicht die einzige HĂŒrde derzeit. Antragsteller mĂŒssen auch berĂŒcksichtigen, dass nun das schon lange bestehende Essential Skills Work Visa ab Juli 2022 durch das AEWV, das Accredited Employer Work Visa ersetzt wird.

AEWV – Details bekanntgegeben

„Momentan mĂŒssen wir wirklich ganz Einzelfall-bezogen beraten. Seit ein paar Tagen sind jedoch die neuen Regeln herausgekommen, wie das Accredited Employer Work Visa fĂŒr Arbeitgeber und auslĂ€ndische Arbeitnehmer funktionieren soll“, erklĂ€rt Peter Hahn die Fakten. Der Einwanderungsberater kann beispielsweise auslĂ€ndische GerĂŒstbauer, die hier fĂŒr eine Firma in Porirua arbeiten könnten, ins Land bringen. „Ganz wichtig ist jedoch, dass wir hier ĂŒber ein Work Visa, also ein dreijĂ€hriges Arbeitsvisum reden und nicht ĂŒber eine Einwanderung!“, betont der Immigrationsberater. Und wie genau das neue Accredited Employer Work Visa aussieht, verdeutlichen die gerade veröffentlichten Details.

„ZunĂ€chst gab es viel Gerede um den Akkreditierungsprozess des neuseelĂ€ndischen Arbeitgebers. Das ist jedoch in meinen Augen keine große HĂŒrde, sofern der Unternehmer hier noch nicht bei der Einwanderungsbehörde negativ aufgefallen ist oder in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Das ist dann reine Formsache“, weiß Peter Hahn. Doch was muss nun der auslĂ€ndische Arbeitnehmer, also der auslĂ€ndische Antragsteller des Arbeitsvisums nachweisen? „Bislang war es bei Essential Skills Work Visa so, dass man je nach Berufsgruppe glaubhaft machen musste, dass man ‚suitably qualified‘ fĂŒr den Job ist. Daran geknĂŒpft waren unter anderem der Nachweis einer bestimmten Ausbildung und bestimmte Jahre Berufserfahrung.“

Komplexeres Prozedere

„Wer glaubt, dass es reicht, ein Joboffer eines Accredited Employers aus Neuseeland zu bekommen, um ein Work Visa zu erhalten, liegt da leider falsch. Das Prozedere, wie der Nachweis von beiden Seiten vonstattenzugehen hat, ist deutlich komplexer geworden als vorher und birgt einige Stolpersteine“, warnt Peter Hahn vor ĂŒberschnellen Aktionen. „So ein Antrag muss von Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite gut gemanagt werden und man muss dabei sehr genau arbeiten, denn es gibt nun deutlich mehr Fehlerquellen als bislang.“

Dabei muss der Arbeitgeber erst einmal nachweisen, dass er in Neuseeland keinen geeigneten Bewerber finden konnte. Die entsprechende Stellenanzeige muss jedoch schon sehr detailliert und nach genauen Vorgaben verfasst sein, sonst kommt es spĂ€ter zu Schwierigkeiten. Es ist genau vorgeschrieben, was in der Anzeige stehen muss. Dazu gehören beispielsweise, der spĂ€tere Verdienst, Vertragsdetails, Arbeitsbedingungen oder welche Qualifikation ein Kandidat haben muss. „Bei letzterem kann sich der Arbeitgeber leicht selbst ein Bein stellen. Setzt er die Qualifikation sehr hoch an und erhĂ€lt einen Bewerber, der dies nicht zu 100 Prozent erfĂŒllen kann, darf er ihn nicht einstellen, obwohl sich vielleicht beide einig sind und der Arbeitgeber die Fachkraft gerne genommen hĂ€tte“, erklĂ€rt der Einwanderungsberater.

„Im Prinzip werden Ă€hnliche Mechanismen benutzt wie bislang, aber das bedeutet insgesamt nicht, dass so eine Beantragung eines Arbeitsvisums in der neuen Kategorie nun viel schwieriger geworden ist, nur ein bisschen komplizierter eben“, resĂŒmiert Peter Hahn die neuen Anforderungen bei der Beantragung eines Arbeitsvisums.

Pathway to Residence – Vom Work Visa zur dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung

Was die Regierung ganz kurzfristig veröffentlich hat, sind die kĂŒnftigen Möglichkeiten des sogenannten ‚Pathway to Residence‘, also der Weg vom Work Visa zur uneingeschrĂ€nkten Aufenthaltserlaubnis zu gelangen. Bislang war noch nicht klar, ob es das Verfahren kĂŒnftig ĂŒberhaupt noch geben wird. Jetzt ist es entschieden. „Es gibt da mehrere Wege in Zukunft, je nachdem, in welchem Beruf man arbeitet und was man dann beispielsweise verdient“, erklĂ€rt Peter Hahn die neusten AnkĂŒndigungen. „Zum einen wird es einen sogenannten Fast Track geben fĂŒr bestimmte Berufe, die auf einer erschienenen Green List stehen. Dazu gehören beispielsweise Ärzte, Ingenieure oder einige hochqualifizierte Berufe im Baugewerbe“, so der Einwanderungsberater.  Diese hochbezahlten FacharbeitskrĂ€fte können diesen schnellen Weg zur Residency bereits ab September 2022 bestreiten. Gleiches gilt fĂŒr Berufe, die nicht auf der Liste stehen, aber mit mindestens dem zweifachen Median-Gehalt bezahlt werden (circa 116.000 NZD Jahresgehalt).

„Der zweite Weg, ĂŒber ein Arbeitsvisum spĂ€ter die Residency beantragen zu können, gilt fĂŒr viele weitere Berufe, die auf der Green List stehen. Allerdings wird es in diesen Jobs so sein, dass man sich wĂ€hrend der zwei Jahre Work Visum an einen Arbeitgeber binden muss“, weiß Peter Hahn. „Zu diesen Berufen gehören beispielsweise registrierte Krankenschwestern und PflegekrĂ€fte, Dieselmotor-Mechaniker, zertifizierte Elektriker, Klempner oder Autoelektriker“, berichtet Peter Hahn. „Ein weiterer Nachteil dieser zweiten Liste ist allerdings, dass der Partner des Visumhalters jetzt nicht mehr automatisch auch ein offenes Arbeitsvisum bekommt, sondern nur noch ein Besuchervisum. Wenn der Partner oder die Partnerin arbeiten will, muss ein eigenstĂ€ndiges Work Visa Verfahren auf der Basis eines Arbeitsangebots bei einem akkreditierten Arbeitgeber betrieben werden“, gibt der Einwanderungsberater zu bedenken. „Vor allem Krankenschwestern und PflegekrĂ€fte fĂŒhlen sich durch diese Benachteiligungen gegenĂŒber Ärzten zurĂŒckgesetzt.“

Zukunftsaussichten fĂŒr andere Berufe

FĂŒr ArbeitskrĂ€fte in anderen Berufen ist es nach derzeitigem Stand noch unklar, ob es nach den drei Jahren Arbeitsvisum einen Weg geben wird, die Residency zu beantragen. „Das betrifft zum Beispiel Tischler oder den Beruf des Zimmermann, also im Klartext alle Jobs, die nicht auf der Green List stehen“, verrĂ€t Peter Hahn. „Im September soll entschieden werden, wie es mit der sogenannten Skilled Migrant Category weitergehen wird, da könnte sich dann auch fĂŒr diese FachkrĂ€fte eine Möglichkeit auftun, nicht nur das Arbeitsrecht, sondern auch ein dauerhaftes Bleiberecht fĂŒr Neuseeland zu bekommen.“

Die Regierung lobt die neuen Regulierungen als Vereinfachungen und unkompliziertere Handhabe fĂŒr neuseelĂ€ndische Arbeitgeber auf der Suche nach geeignetem auslĂ€ndischem Personal. Der langjĂ€hrige Einwanderungsberater Peter Hahn ist da anderer Meinung: „Das stimmt so wirklich nicht. Es gibt ein paar Privilegierte auf der Green List im Fast Track, fĂŒr die es vielleicht kĂŒnftig ein wenig schneller gehen könnte, die Residency zu bekommen. Aber diese Kunden habe ich schon immer schnell nach Neuseeland gebracht, ihnen ein Work Visa und drei Monate spĂ€ter die Residency beschafft. Meiner Meinung nach wird es fĂŒr das Gros der Bewerber, wie auch fĂŒr viele neuseelĂ€ndische Arbeitgeber mit dem neuen Prozedere keineswegs leichter.“

Peter Hahn behĂ€lt die Lage fĂŒr seine Kunden weiterhin genau im Auge, denn nahezu tĂ€glich werden neue Regulierungen und Feinheiten der sogenannten Immigration Rebalance bekanntgegeben.

Immigration Rebalance sorgt fĂŒr VerĂ€nderungen

Neue Dynamik in der Einwanderungspolitik

Die Grenze ist wieder offen, NeuseelĂ€nder freuen sich ĂŒber die Möglichkeit, wieder reisen zu können, andere wandern ab, um in Übersee Erfahrung zu sammeln oder mehr Geld zu verdienen als in der Heimat. Viele Neuseelandinteressierte warten in Zeiten der Krisen in der Welt wiederum auf die Chance, nach Aotearoa einwandern zu können. Die Regierung baut momentan auf das Inkrafttreten des neuen Work Visa Verfahrens im Juli. Außerdem arbeitet sie am sogenannten ‚Immigration Reset‘, welches im Zuge der derzeitigen Lage nun als ‚Immigration Rebalance‘ verkauft wird. Was diese gesamte Dynamik in der Einwanderungspolitik im Klartext fĂŒr Interessierte zu bedeuten hat, erklĂ€rt der langjĂ€hrige Immigrationsberater Peter Hahn aus Wellington.

Wird eine Einwanderung kĂŒnftig schwieriger?

Alle Zeichen stehen fĂŒr eine striktere Immigrationspolitik der neuseelĂ€ndischen Labour Regierung, doch die Signale der Wirtschaft, des Arbeitsmarktes und im Hinblick auf die derzeitige Bevölkerungsfluktuation prognostizieren eine ganz andere Zukunft. „Gehen wir das Ganze einmal der Reihe nach durch, um nicht den Überblick zu verlieren“, kommentiert Peter Hahn die momentane Lage. „Wir haben derzeit eine sehr dynamische Bewegung im System, die seit der Grenzöffnung am 5. MĂ€rz 2022 immer neue, auch kontroverse Schlagzeilen in den Medien ergeben hat.

Aktuelle Geschehnisse

„Es gibt Artikel, die davon berichten, dass seit die Einreise fĂŒr Kiwis und Residents wieder möglich ist, rund 900 NeuseelĂ€nder bereits zurĂŒck ins Land gekommen sind“, zitiert Peter Hahn. Kurz vor der Grenzöffnung hatte die Premierministerin sogar noch verkĂŒndet, dass fĂŒr geimpfte BĂŒrger die Einreise nun sogar ohne die zunĂ€chst noch geplante Selbstisolation möglich sei. Gleichzeitig wurde in den Medien eine Studie veröffentlicht, die Neuseelands Regierung fĂŒr ihre gute FĂŒhrung in der Pandemie lobte. Rund 3.000 Leben seien durch die gut eingesetzten Maßnahmen gerettet worden. Das bringt Neuseeland auf dem OECD Index auf Platz 1 des Landes mit der geringsten Todesrate durch Corona. „Die neu gewonnene Freiheit durch die Phase 1 der Grenzöffnung fĂŒhrt momentan dazu, dass viele NeuseelĂ€nder nicht nur fĂŒr einen Urlaub das Land verlassen. Viele junge Erwachsene streben ihr großes OE, ihre nun wieder möglich gemachte ‚Overseas Experience‘ an, um durch die Welt zu tingeln und Erfahrungen zu sammeln – privat wie beruflich“, berichtet der Einwanderungsberater. „Aber auch zahlreiche hochqualifizierte Leute wandern ab, da das Gehalt beispielsweise in Australien einfach höher liegt.“ Spezialisten befĂŒrchtet gerade im Bereich der 25 bis 35jĂ€hrigen, die bereits einige Berufserfahrung gesammelt haben, einen deutlichen ArbeitskrĂ€fteverlust. Rund 750.000 NeuseelĂ€nder wĂŒrden diese Gruppierung ausmachen, das sind rund 20 Prozent der arbeitenden Bevölkerung. „Man kann auch ganz klar erkennen, dass die wirtschaftliche Lage in Neuseeland trotz der Pandemie ausgesprochen gut ist momentan. Wir haben eine Arbeitslosenquote um drei Prozent, das gilt nahezu als VollbeschĂ€ftigung“, weiß Peter Hahn.

Immigration Reset wird Immigration Rebalance

Auf der anderen Seite sickern negative Nachrichten aus der Regierung selbst durch. Die Einwanderung soll strikter reguliert werden. Es soll stĂ€rkere Limits geben, so könnten die Zahlen der Einwanderer beispielsweise an Baugenehmigungen geknĂŒpft werden, um den Wohnungsraummangel einzudĂ€mmen. Laut Insider Dokumenten sollen nur noch bestimmte Berufssparten, die sich im hohen Lohnsegment bewegen, ĂŒberhaupt die Möglichkeit erhalten, Migranten einzustellen. Zudem soll es dann fĂŒr Skilled Migrants schwieriger werden, ihre Partner und Familien mitzubringen. Auf der anderen Seite könnte es fĂŒr hochbezahlte Jobs im Highly Skilled Bereich einfach werden, einzuwandern, so das schockierende Papier des Ministeriums fĂŒr Business, Innovation und Employment. Noch ist das Dokument unter Verschluss und wird hinter den Kulissen bearbeitet. Auch eine Interviewanfrage an den Immigration Minister Kris Faafoi wurde abgelehnt.

„Die Labour Regierung möchte gerne alles genau reglementieren und fĂŒr alle EventualitĂ€ten vorausplanen“, erklĂ€rt der Immigrationsberater Peter Hahn. „Aus meinen ĂŒber 25 Jahren Berufserfahrung hat sich jedoch gezeigt, dass so etwas nur schwer umsetzbar ist, gerade wenn sich so viele Variablen innerhalb des Landes und durch die Situation in der Welt gerade stetig verĂ€ndern“, gibt er zu bedenken. Aus dem zunĂ€chst betitelten ‚Immigration Reset‘ soll nun eine ‚Immigration Rebalance‘ werden, welche den Fokus auf die Balance von Einwanderern und BĂŒrgern setzen soll. „Aber genau hier gibt es gerade ein großes Ungleichgewicht, einen enormen Druck auf den Arbeitsmarkt. Der Bedarf in vielen Berufssparten wie im Gesundheitswesen, in der IT oder in anderen Tech-Berufen ist sehr groß. Das belastet die in dieser Branche arbeitenden BĂŒrger und schreit regelrecht nach Fachpersonal aus dem Ausland. Vor so einem Ungleichgewicht kann die Einwanderungspolitik nicht einfach die Augen verschließen“, so Peter Hahn.

Tech-Sektor auf dem Vormarsch

Unterdessen wurde die Eine-Million-Dollar Kampagne ‚We see tomorrow first‘ gelauncht, in der neuseelĂ€ndische Technologie der Welt prĂ€sentiert und Neuseeland selbst als Technologie-Standort, ein Silicon Valley der sĂŒdlichen HemisphĂ€re verkauft werden soll. „All diese Firmen, die in diesem Bereich arbeiten, suchen jedoch hĂ€nderingend hochqualifiziertes Personal. Ich hatte erst kĂŒrzlich einen Ingenieurs-Kunden, der kurz vor Weihnachten ein Joboffer von Rocket Lab aus Auckland bekommen hat. Mit Hilfe der Travel Exception war Mitte Januar bereits sein Visitor Visa mit Arbeitsrecht durch, so dass er am 31. Januar einreisen konnte. Zu dieser Zeit gab es noch die zweiwöchige QuarantĂ€ne, die er natĂŒrlich absitzen musste, aber seitdem lebt und arbeitet er hier. Was ich damit unterstreichen möchte, wer einen hochdotierten Job in so einem Bereich findet, den kann ich ohne Probleme jederzeit hier reinkriegen!“ betont Peter Hahn. Und viele der Tech-Firmen in Neuseeland nehmen sich gegenseitig die FachkrĂ€fte weg. Zu Hochzeiten wĂ€hrend der Pandemie waren rund 10.000 Stellen offen. „Wir sind der am schnellsten wachsende Sektor“, so Craig Hudson von Xero NZ. 600 Border Exceptions werden momentan vergeben. Wer einen Job und eine der Ausnahmegenehmigungen bekommt, dem steht sofort TĂŒr und Tor nach Neuseeland offen. „Selbst wenn wir keinen Mitarbeiter ĂŒber diese 600 PlĂ€tze bekommen, bringt uns das allen zumindest ein bisschen Entspannung in unserem Sektor“, so Mario Wynands, Chief Executive des Wellingtoner Video-Gaming-Studios PikPok zur angespannten Lage.

Einwanderungsaussichten

Derzeit sind rund 100.000 in Neuseeland lebende Migranten berechtigt, ihr Residence Verfahren ĂŒber den ‚fast-track‘ einzureichen. Etwa 30.000 Einwanderungswillige, die vor Ort sind, haben diese Chance auch schon genutzt. „Es kommt gerade definitiv Bewegung ins System. Auch viele meiner KundenantrĂ€ge, die lange lagen, werden gerade weiterbearbeitet. In Neuseeland entwickelt sich gerade eine interessante Dynamik, Frage ist nur, wo genau sie hinfĂŒhren wird“, stellt Peter Hahn in den Raum. „Die Situation macht eine Beratung gerade ein bisschen schwierig, doch die Bekanntgabe der Immigration Rebalance Änderungen ist fĂŒr die nĂ€chsten Wochen angekĂŒndigt. FĂŒr mich ist ganz klar, hochqualifiziertes Personal wird auch kĂŒnftig nach Neuseeland einwandern können. Ich bekomme gerade ganz viele Anfragen von Topleuten und Investoren. Da kann man fast mit Bestimmtheit sagen, dass es auch kĂŒnftig mit dem Residence Visa, der uneingeschrĂ€nkten Aufenthaltserlaubnis, funktionieren wird“, so der Einwanderungsberater. Der Druck auf dem Arbeitsmarkt ist groß, nur die Frage bleibt offen, welche weniger gut bezahlten Bewerber auf dem lower-skilled Level kĂŒnftig noch nach Neuseeland einwandern können.

Jetzt die Planung angehen

Die Omikron-Welle wird Mitte bis Ende MĂ€rz in Neuseeland ihren Peak erreichen, danach wird mit Entspannung der Pandemie-Lage im Land gerechnet. Das neue Accredited Employer Work Visa soll laut AnkĂŒndigung im Juli 2022 in Kraft treten. „Ich schĂ€tze, wenn die Corona-Situation hier erst einmal abgeschwĂ€cht ist, wird man die Grenzen fĂŒr Touristen im Mai oder Juni bereits wieder öffnen. Jetzt ist eine gute Zeit, sich ĂŒber den neuseelĂ€ndischen Arbeitsmarkt zu informieren und schon die ersten Kontakte zu sogenannten Recruitment Agents herzustellen oder unter UmstĂ€nden schon Bewerbungen abzuschicken.

In den nĂ€chsten Wochen sollte sich auch rausstellen, wie die neuen Regeln fĂŒr Resident Visa AntrĂ€ge im Rahmen der Immigration Rebalance aussehen werden.

„Es lohnt sich, die Situation tĂ€glich zu beobachten. Wer Interesse an Neuseeland hat, abonniert am besten meinen Newsletter, bleibt so immer auf dem neusten Stand und verpasst garantiert keine wichtigen Neuerungen!“

Ampelsystem soll Pandemie-Restriktionen regeln

Neuseelands Regierung fĂŒhrt Drei-Phasen-Plan ein

Durch den letzten großen Corona-Ausbruch mit der Delta-Variante in Neuseeland, hat die Regierung nun reagiert und weicht von ihrer einstigen Eliminierungsstrategie ab. Wie das Land mittels eines Ampelsystems in der Pandemie in Zukunft gemanagt werden soll und was das fĂŒr die Grenzöffnung und neu geplante Einwanderungsrichtlinien bedeutet, erklĂ€rt der langjĂ€hrige Immigrationsberater und Neuseelandexperte Peter Hahn aus Wellington.

„In einer Welt, in der es immer mehr Covid-FĂ€lle gibt, aber auch immer mehr Geimpfte, mĂŒssen wir unsere Strategie an die Lage anpassen“, erklĂ€rte Chris Hipkins, der eigens fĂŒr die BekĂ€mpfung von Covid19 eingesetzte Minister. Besonders hart und am lĂ€ngsten hat der letzte Lock down die Millionenmetropole Auckland getroffen, wo es die meisten Erkrankten gab. Derzeit werden immer noch rund 100 neue FĂ€lle pro Tag bekannt, davon 90 in Auckland. „Es ist ein unrealistisches Ziel, weiter auf die Eliminierungsstrategie zu bauen“, weiß auch der Neuseeland-Experte Peter Hahn. „Wir haben hier im Gegensatz zu Deutschland schon eine gute Impfquote erreicht, Tendenz steigend. Das muss natĂŒrlich bei den Maßnahmen und neuen Gesetzgebungen in Bezug auf die BekĂ€mpfung des Corona-Virus mit bedacht werden.“

Impfbereitschaft & Impfquote spielen eine entscheidende Rolle

NatĂŒrlich gibt es in Neuseeland wie ĂŒberall auf der Welt auch Impfgegner, dennoch ist die Quote der Immunisierten im kleinen Land mittlerweile deutlich höher als in Deutschland. Und das, obwohl man hier erst im September angefangen hatte, auch nicht priorisierte Personen ab zwölf Jahren zu impfen. 79 Prozent der Bevölkerung sind bereits doppelt geimpft, 88 Prozent haben ihre erste Dosis erhalten. Im Vergleich dazu sind es in Deutschland nur 66 Prozent. Niedrige Impfraten verzeichnet Neuseeland vor allem in abgelegenen Communities, unter Maori, Desinteressierten und Gang-Mitgliedern. NatĂŒrlich gibt es auch Debatten um die umstrittenen Impfregeln – vor allem zwischen den Gewerkschaften der Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-VerbĂ€nde. Bei Firmen, die zu sogenannten ‚Close-Contact Businesses‘ gehören, wie CafĂ©s, Restaurants, Friseuren und Fitnessstudios aber auch in Kirchen oder bei Events, mĂŒssen die BeschĂ€ftigten nun per Gesetz, genauso wie die Kunden geimpft sein, um Zutritt zu erhalten. Es mache keinen Sinn, die Impfung von der Kundschaft zu erwarten aber das eigene Personal nicht geimpft bedienen zu lassen, begrĂŒĂŸte der Arbeitgeberverband die Entscheidung. Dieses Impfmandat betrifft rund 25 Prozent aller Arbeitnehmer in Neuseeland, bestĂ€tigte Arbeitsplatz-Minister Michael Wood. ZusĂ€tzlich gĂ€be es rund 15 Prozent BeschĂ€ftigte in den Berufen Lehrer, Mitarbeiter des Gesundheitsdienstes oder BeschĂ€ftigte, die an den Grenzen tĂ€tig seien. Mit dieser gesetzlichen Regelung wird vielen Bevölkerungsgruppen die Debatte ‚FĂŒr oder gegen die Impfung‘ von vornherein abgenommen und bei rund 40 Prozent aller Arbeitnehmer in ganz Neuseeland wird die Impfung schlichtweg Pflicht. „Es mĂŒssen ArbeitsvertrĂ€ge rechtlich angepasst werden, denn diese Impfpflicht wurde ja meist bei Abschluss nicht in die ArbeitsvertrĂ€ge integriert“, warnt Arbeitsrechtlerin Barbara Buckett. „Aber ein Arbeitsvertrag unterliegt einfach dem Gesetz.“ FĂŒr das Hotel-, Tourismus- und GaststĂ€ttengewerbe bedeute das eventuell den Verlust von noch mehr Personal, ein echter RĂŒckschlag fĂŒr die ohnehin schon geplagte Branche. In der Millionenmetropole ist die Bereitschaft, solche Gesetze leichter in Kauf zu nehmen, mittlerweile grĂ¶ĂŸer. „Auckland hat ja besonders unter dem Lock down gelitten, hier ist sogar die Impfbereitschaft noch einmal deutlich höher als im Rest des Landes. Man kratzt hier bereits ganz dicht an der gewĂŒnschten 90 Prozent-HĂŒrde“, berichtet Peter Hahn. „Und dann wird es interessant, denn in Auckland, wo es die meisten und lĂ€ngsten BeschrĂ€nkungen gab, könnte die Bevölkerung dann am ehesten die Lockerungen des geplanten neuen Ampelsystems genießen und vom Lock down direkt auf ‚Phase rot‘ gehen.“

Geplantes Ampelsystem als neue Antwort auf die Pandemie

In Kraft tritt die neue Drei-Stufen-Warnregelung tatsĂ€chlich erst, wenn in einer Region eine Impfquote von 90 Prozent erreicht ist, so der Plan der neuseelĂ€ndischen Regierung. Die Einteilung der einzelnen Regionen und die eigene Zugehörigkeit ist durch die Lock downs fĂŒr die Bevölkerung bereits klar. Auch die eingerichteten Kontrollen zwischen den jeweils definierten Grenzen der Regionen bestehen bereits. Auf dieser Grundlage wird schließlich eine Region kĂŒnftig in Rot, Orange oder GrĂŒn eingestuft, was der Bevölkerung deutlich mehr Freiheiten geben soll als ein Lock down oder das bisherige Warnlevel-System. Offiziell nennt die Regierung es ‚Covid-19 Schutz Framework‘. Eine wichtige Grundlage fĂŒr alle drei Phasen werden die Impfzertifikate sein, die nahezu ĂŒberall vorgezeigt werden mĂŒssen, außer bei absolut lebensnotwendigen Services wie beispielsweise in Apotheken, SupermĂ€rkten oder beim Arzt. Auf welche Farbstufe eine Region eingestuft wird, entscheiden Faktoren wie die Impfquote in der Region, die KapazitĂ€t der gesundheitlichen Versorgung, die DurchfĂŒhrung von Tests, die Möglichkeiten der Nachverfolgung von KrankheitsfĂ€llen sowie der momentane Inzidenzwert und dessen Einfluss auf die Bevölkerung.

Einstufung auf GrĂŒn

Die Einstufung auf GrĂŒn wird erfolgen, wenn nur sporadisch eingeschleppte Covid-FĂ€lle messbar sind, die sich nur bedingt auf die Bevölkerung ĂŒbertragen. Die Anzahl schwerer VerlĂ€ufe hĂ€lt sich in Grenzen und fĂŒhrt zu keiner Überlastung des Gesundheitssystems. In dieser Phase wĂ€ren alle öffentlichen Einrichtungen und GeschĂ€fte, sowie ArbeitsplĂ€tze und Schulen offen. Sogar Events im Freien sind erlaubt. Wer geimpft ist, kann in Hotels und GaststĂ€tten gehen, zu Events wie Hochzeiten und in die sogenannten Close-Contact Businesses oder ins Fitnessstudio. FĂŒr nicht Geimpfte gilt dann einen Meter Abstand beispielsweise im Restaurant. Bei Veranstaltungen oder im Fitnesscenter dĂŒrfen dann nur 100 Menschen zusammenkommen und neben dem Abstand gilt beispielsweise beim Friseur dann auch die Maskenpflicht.

Orangefarbene Warnstufe

Grundlage wird hier sein: Die Verbreitung des Corona Virus innerhalb einer Region nimmt zu und somit steigt auch der Druck auf Ärzte, das öffentliche Gesundheitswesen und die KrankenhĂ€user. Besonders fĂŒr Risikogruppen besteht jetzt erhöhte Vorsicht. Gleichzeitig gilt nun die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr, auf FlĂŒgen, in Taxis, GeschĂ€ften und auf öffentlichen PlĂ€tzen. GeschĂ€fte, Schulen und ArbeitsplĂ€tze bleiben offen, es gelten jedoch unter anderem begrenzten Personenzahlen pro FlĂ€che und der gewohnte Sicherheitsabstand. Sogar einige Outdoor-Events in der Region sind dann noch erlaubt. FĂŒr Geimpfte gibt es somit kaum EinschrĂ€nkungen. Restaurants oder Hotels, Events, Close-Contact Businesses, Fitnesscenter und sogar Hochzeiten können besucht und abgehalten werden. FĂŒr nicht Geimpfte sieht die Situation dann schon schlechter aus. Überall gilt die Abstandsregelung, auf Familienfeiern beispielsweise gilt eine Begrenzung auf 50 Personen, wĂ€hrend der Besuch von Events, Fitnesscenter oder der Friseurbesuch dann gar nicht mehr möglich sind.

Ampelsystem auf Rot

Selbst die Stufe Rot soll den Kiwis mehr Freiheiten in der Pandemie zugestehen als vorher ein Lock Down. Doch um das Gesundheitssystem nicht gĂ€nzlich zu ĂŒberlasten und Risikogruppen besser schĂŒtzen zu können, treten eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen und EinschrĂ€nkungen in Kraft. Es herrscht dann eine grundsĂ€tzliche Maskenpflicht, in öffentlichen Einrichtungen und GeschĂ€ften gilt der Mindestabstand und eine Obergrenze von 100 Personen. Wo es möglich ist, sollten die Menschen von zu Hause arbeiten, Schulen werden mit Sicherheitsmaßnahmen ausgestattet aber bleiben offen. Sogar einige Outdoor-Events werden weiterhin mit einer limitierten Anzahl von Besuchern möglich sein. Wer geimpft ist, wird auch hier weiterhin von mehr Freiheiten profitieren können, so dass in GaststĂ€tten und Hotels bis zu 100 Menschen mit Sicherheitsabstand zusammenkommen können, ebenso wie in Kirchen, im Marae oder auf Hochzeiten. Die gleiche Regel gilt fĂŒr Events und Fitnesscenter. Close-contact Businesses mĂŒssen bestimmte HygieneplĂ€ne aufstellen. Höhere Schulen wie UniversitĂ€ten dĂŒrfen nur von Geimpften besucht werden, fĂŒr alle anderen gilt Distanzunterricht. Menschen, die nicht geimpft sind, dĂŒrfen sich nur zu zehnt treffen, Friseure und Fitnessstudios bleiben fĂŒr diese Bevölkerungsgruppe geschlossen und auch Restaurants liefern dann nur noch kontaktlos zum Mitnehmen.

GrundsĂ€tzlich wird es so sein, dass Unternehmen, die entsprechende Impfzertifikate ihrer Belegschaft vorweisen können, in allen drei Stufen weiter operieren dĂŒrfen. FĂŒr Firmen mit nicht geimpfter Belegschaft, können Schließungen angeordnet werden und sogar offizielle GeschĂ€ftsunterstĂŒtzung verweigert werden.
Die Regierung hofft nun zunĂ€chst auf eine landesweite Etablierung des Ampel-Systems noch vor Weihnachten, damit die neuseelĂ€ndische Sommerzeit mit mehr Freiheiten genossen werden kann. DafĂŒr wurde die Impfkampagne ‚Das 90 Prozent Projekt‘ ins Leben gerufen, welche alle Kiwis auffordert „Lasst uns Neuseeland noch vor Weihnachten impfen.“ Die Premierministerin Jacinda Ardern setzt damit ein klares Zeichen. Wer sich nicht impfen lĂ€sst, wird kĂŒnftig wesentlich weniger Freiheiten genießen können im alltĂ€glichen Leben als Geimpfte.

Grenzöffnung und Einwanderungsaussichten

Mit einer höheren Impfquote rĂŒcken auch die Grenzöffnung und die Möglichkeiten der Einwanderung nach Neuseeland wieder nĂ€her. ZunĂ€chst soll das umstrittene System der Vergabe der QuarantĂ€neplĂ€tze MIQ (Managed Isolation Quarantine) noch einmal neu ĂŒberdacht werden. Viele Kiwis sind außerhalb Neuseelands gestrandet und können aufgrund des großen Andrangs auf die sehr begrenzten, aber notwendigen QuarantĂ€neeinrichtungen keinen Platz buchen, um wieder nach Hause zu fliegen – vor allem jetzt in Hinblick auf Weihnachten. „Wir hatten zehntausende Menschen, die dieses Jahr durch MIQ eingereist sind, aber es waren immer noch deutlich zu wenig PlĂ€tze“, bemĂ€ngelte Chris Bishop, Sprecher der oppositionellen National Party fĂŒr Covid19-Themen. Die Regierung will nun in KĂŒrze Änderungen fĂŒr das QuarantĂ€neprozedere bei der Einreise bekanntgeben. Eine Möglichkeit könnte sein, dass sich doppelt geimpfte NeuseelĂ€nder mit negativem Testergebnis nach der Einreise in SelbstquarantĂ€ne begeben dĂŒrften, um MIQ PlĂ€tze fĂŒr andere freizuhalten.

„Das Land bewegt sich hin zu einer Grenzöffnung im kommenden Jahr. Allerdings wird man nicht ganz so frĂŒh aufmachen können, wie Australien, das vorhat“, erklĂ€rt der Neuseeland-Experte Peter Hahn. „BegrĂŒndet wird das damit, dass es in Neuseeland viel weniger Intensivbetten und geschultes Personal in den KrankenhĂ€usern gibt. Deshalb wird hier eine hohe Impfquote verlangt, mit dem Ziel die Bevölkerung ausreichend schĂŒtzen zu können.“

Selbst Permanent Residents dĂŒrfen derzeit nur ins Land reisen, wenn sie bereits doppelt geimpft sind. „Diese Regelung wird sicherlich auch in Zukunft bestehen bleiben“, resĂŒmiert der Einwanderungsberater die momentanen Entwicklungen. „Egal ob Tourist, Visahalter oder Resident, wer nicht geimpft ist, wird den neuseelĂ€ndischen Boden in Zukunft so schnell nicht betreten.“ Auch die Fluggesellschaften werden vermutlich eine Ă€hnliche Regelung anstreben, so dass eine Neuseelandreise fĂŒr nicht Geimpfte erst einmal nicht möglich sein wird. „Wer Geimpft ist, hat also die besten Karten, wenn die nĂ€chsten Schritte in Neuseeland entschieden werden“, schließt Peter Hahn. Sobald es weitere Details gibt, wird der Einwanderungsberater Sie informieren.

Neuausrichtung der Einwanderungsrichtlinien

Erste mögliche LĂŒcken fĂŒr Investoren

Die AnkĂŒndigung der Rede des neuseelĂ€ndischen Ministers Stuart Nash klang vielversprechend und sollte bahnbrechende Neuigkeiten enthalten. In Vertretung des Immigrationsministers Chris Faafoi schien es, als wĂŒrde die neuseelĂ€ndische Einwanderungspolitik gerade neu geschrieben. Die Regierung spricht von einem ‚Reset‘ der Einwanderungsrichtlinien nach der Wiederöffnung der Grenzen. Alles solle anders werden, so die Tendenz. Keine auslĂ€ndischen ArbeitskrĂ€fte mehr im Billiglohnsegment, weniger temporĂ€re Visa. De facto gab es bislang kaum Neuigkeiten. Viele Medien und Wirtschaftsvertreter zogen enttĂ€uscht und mit UnverstĂ€ndnis von dannen. Nur fĂŒr Investoren wird es jetzt schon interessant. Auch die Möglichkeiten fĂŒr die Beantragung von Work Visa könnten zukĂŒnftig einfacher werden, so der langjĂ€hrige Einwanderungsberater Peter Hahn aus Wellington.

Die Zahlen Àndern sich

Normalerweise reisen pro Jahr mehr als sieben Millionen Menschen nach Neuseeland. Touristen, temporĂ€re ArbeitskrĂ€fte und Einwanderer trĂ€umen von einer Zeit in Aotearoa. Nach den Grenzschließungen im MĂ€rz 2020 ging die Zahl der Einreisenden drastisch zurĂŒck. Insgesamt nur 165.000 Menschen gelangten bis MĂ€rz 2021 nach Neuseeland. Die Effekte auf die Wirtschaft durch den fehlenden Tourismus, ausbleibende internationale SchĂŒler und Studenten und besonders auf den Gastronomiebereich sind drastisch. Seit Juni 2020 gelangten nur rund 8.000 sogenannte Critical Worker ins Land, die fĂŒr ein wenig wirtschaftliche Erholung in den Bereichen Ingenieurs- und Finanzwesen, Forschung, Entwicklung, Digitalisierung und IT, in der Filmindustrie und im Agrarbereich sorgen konnten.

So kamen beispielsweise 80 Prozent der AntrĂ€ge, die in der Skilled Migrant Kategorie im vergangenen Jahr gestellt wurden von Bewerbern, die bereits in Neuseeland ansĂ€ssig sind. „AuslĂ€ndische AntrĂ€ge werden derzeit in diesem Bereich auch gar nicht bearbeitet“, erklĂ€rt der Neuseelandexperte Peter Hahn. Er verfolgt die Entwicklungen derzeit fĂŒr seine Kunden und deutsche Interessenten sehr genau.

Immigration Reset

Der Minister sprach in seiner Rede von einem ‚Immigration Reset‘ nach der Pandemie. Dabei ginge es nicht nur um bloße Reduzierung der Einwanderungszahlen, sondern auch um die richtigen Entscheidungen, die richtigen Menschen, die helfen könnten, zum Wirtschaftsaufschwung nach COVID19 beizutragen. Eine der SchlĂŒsselkategorien hierfĂŒr sei eine neue Strategie, die hochdotierte, internationale Investoren anziehen soll. Die Regierung verspricht sich dadurch mehr ProduktivitĂ€t, Wissen, neue Ideen, Talent, Beziehungen und das Etablieren neuer Technologien. „Um diese Strategien zu unterstĂŒtzen und in die RealitĂ€t umzusetzen, wird eine neue Sondergenehmigung, eine Einreisemöglichkeit fĂŒr Investoren trotz der Grenzschließung, ins Leben gerufen“, erklĂ€rt Peter Hahn. „Und das wird jetzt schon fĂŒr potenzielle deutsche Investoren interessant.“

Innovative Partnership Programme

Zu den sogenannten ‚Border Exeptions‘, den Ausnahmeregelungen zur Einreise hat die Regierung nun das neue Innovative Partnership Programme hinzugefĂŒgt. New Zealand Trade and Enterprise hat dafĂŒr ein Investor Programm ausgearbeitet, welches es globalen Firmen und Investoren ermöglichen soll, trotz COVID19-Restriktionen nach Neuseeland einzureisen. Wer kann schon den geeigneten GeschĂ€ftspartner per Online-Meeting finden, ohne die Bedingungen und die SchlĂŒsselfiguren vor Ort zu kennen? Mit Hilfe dieser neuen offiziellen Regelung sei es dann den globalen Investoren möglich, trotz der Grenzschließung nach Neuseeland einzureisen. „Über 200 solcher PlĂ€tze wurden nun geschaffen und sollen ĂŒber die nĂ€chsten 12 Monate gefĂŒllt werden“, berichtet der Einwanderungsberater Peter Hahn begeistert. „Das wird jetzt fĂŒr viele interessierte deutsche Investoren eine riesige Chance“, erklĂ€rt er. Schon zwei seiner derzeitigen Kunden möchte er mit dieser Strategie schneller zur Einwanderung verhelfen. „Es geht darum, die entsprechenden Investitionsgelder mitzubringen, das ist klar. Aber natĂŒrlich sucht man in Neuseeland die Bewerber auch nach Kriterien aus wie Berufserfahrung, Expertise und Beziehungen, welche mitgebracht werden können.“

Normalerweise werden derzeit AntrĂ€ge aus dem Ausland bei Immigration New Zealand nicht bearbeitet. Selbst wenn ein Jobangebot aus Neuseeland vorliegt, der Antragsteller jedoch sein Formular aus dem Ausland einreicht, sich noch in Deutschland befindet, wird der Antrag nicht bearbeitet. „Die einzige Ausnahme momentan sind tatsĂ€chlich Investor AntrĂ€ge, die ich auch stellen kann, wenn sich die Kunden noch in Deutschland befinden. Allerdings werden die AntrĂ€ge zum einen nur sehr schleppend bearbeitet und zum anderen, dĂŒrfen die Kunden grundsĂ€tzlich momentan nicht einreisen. Das bedeutet, dass auch keine Resident Visa ausgestellt werden. Wenn ich jetzt aber meine Investor-Kunden ĂŒber das neue Innovative Partnership Programme erst einmal hier ins Land bekomme, ist ihnen die Bearbeitung ihres Antrags sicher“, gibt Peter Hahn zu bedenken. „Selbst wenn eine Investition oder eine Partnerschaft mit einem neuseelĂ€ndischen Unternehmen am Ende scheitern, befinden sich die Antragsteller ja dann schon im Land. Und sobald sie hier ‚on shore‘ sind, kriegen wir die AntrĂ€ge schneller zur Bearbeitung und die Resident Visa werden auch ausgestellt!“ Eine InfobroschĂŒre fĂŒr Investoren auf Englisch gibt es HIER.

Vorteile auch fĂŒr Work Visa-Antragsteller in Aussicht

„Auch die Work Visa Policy könnte sich kĂŒnftig fĂŒr Antragsteller vorteilhaft entwickeln“, ĂŒberlegt der Einwanderungsberater laut. Normalerweise bekommt man ohne Work Visa nur schwer einen Job und den Job jedoch nur mit Work Visa. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.“ Ab November mĂŒssen sich neuseelĂ€ndische Arbeitgeber nun aber ĂŒber ein spezielles Verfahren registrieren, um ĂŒberhaupt AuslĂ€nder anstellen zu dĂŒrfen. „Wer folglich durch diesen nicht ganz unaufwendigen Prozess der Akkreditierung geht, ist sich schon darĂŒber im Klaren, dass er auslĂ€ndische FachkrĂ€fte anstellen möchte, sonst hĂ€tte das gesamte Prozedere keinen Sinn gemacht. FĂŒr die Arbeitssuchenden im Ausland ist somit diese HĂŒrde bereits genommen und es könnte tatsĂ€chlich einfacher werden, einen Arbeitgeber zu finden, der auch bereit ist, Bewerber aus dem Ausland anzustellen.“ Mit einem festen Jobangebot kann dann wiederum ein bis zu dreijĂ€hriges Work Visa beantragt werden. „Wie schon erwĂ€hnt, der Akkreditierungsprozess fĂŒr die Arbeitgeber wird jedoch erst im November losgehen.“

Wie es fĂŒr Arbeitssuchende nach dem temporĂ€ren Arbeitsvisum auch möglich sein wird, die Residency zu bekommen und ob dann die Skilled Migrant Kategorie kĂŒnftig noch existieren wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht abzusehen.

Die Regierung arbeitet derzeit weitere Details der neuen Einwanderungsrichtlinien aus – fĂŒr Interessierte bleibt es spannend. Peter Hahn behĂ€lt die Lage fĂŒr seine Kunden deshalb genau im Auge.

 

 

 

Skilled Migrant Kategorie auf dem PrĂŒfstand

Regierung kĂŒndigt Änderungen an

Nach langem Stillstand bei der Einwanderung nach Neuseeland und den noch anhaltenden Grenzschließungen scheint sich jetzt in der Regierungsbehörde langsam etwas zu bewegen. Der Immigrationsminister Chris Faafoi kĂŒndigte an, die Skilled Migrant Kategorie als erstes unter die Lupe zu nehmen. Gleichzeitig machte er klar, dass es die hohen Einwanderungszahlen wie vor Covid19-Zeiten nicht mehr geben wird. Einwanderungsinteressierte weltweit warten nun ungeduldig, denn welche neuen Regularien es tatsĂ€chlich geben wird, darĂŒber kann momentan nur spekuliert werden. Die Skilled Migrant Kategorie ist nun wieder einmal auf dem PrĂŒfstand, denn dies ist die Einwanderungsschiene, ĂŒber welche die meisten Migranten den Weg nach Neuseeland wĂ€hlen.

Die Migrationszahlen sind mit den Grenzschließungen drastisch eingebrochen. Wo normalerweise um diese Zeit rund 20.000 neue Einwanderer ins Land gekommen wĂ€ren, sind es momentan nur noch 2.500. Auch im Refugee Programm sank die Zahl der Asylsuchenden, die einwandern durften, von 1.500 Personen auf nur 200. WĂ€hrend Kanada erst kĂŒrzlich 27.000 temporĂ€re Arbeiter einlud, sich fĂŒr die Residency zu bewerben, hat Australien eine eigene Untersuchung ihres Skilled Migrant Programms begonnen. Auch der neuseelĂ€ndische Einwanderungsminister Chris Faafoi kĂŒndigte an, die neuseelĂ€ndische Skilled Migrant Kategorie neu unter die Lupe nehmen zu wollen. Das habe oberste PrioritĂ€t, so der Minister. Seit ĂŒber einem Jahr wurden keine Expression of Interest-AntrĂ€ge mehr selektiert.

Status Quo

Und mit dieser Entscheidung scheint der Immigrationsminister endlich einen Weg zu gehen, der schon lange aussteht. 1.100 Familien sind seit Monaten durch die Grenzschließung und die Stagnation der Antragsbearbeitung zerrissen. So arbeitet beispielsweise eine indische  Krankenschwester in Neuseeland, wĂ€hrend ihre fĂŒnfjĂ€hrige Tochter auch nach einem Jahr der Trennung von der Mutter noch in der alten Heimat warten muss. „Das grenzt schon nahe an Diskriminierung und wenn im April immer noch nichts passiert ist, schmeiße ich hier den Job hin und gehe zurĂŒck zu meiner Familie nach Indien“, erklĂ€rt Neethu Johnly. Doch das ist nicht das einzige Problem. Durch den Stillstand hat sich auch ein großes Loch in den Kassen der Einwanderungsbehörde gebildet. Rund 135 Millionen NZD fehlen bereits. „Ein Stellenabbau wĂŒrde den sogenannten Backlog, den RĂŒckstau an unbearbeiteten AntrĂ€gen nur noch vergrĂ¶ĂŸern“, erklĂ€rt der langjĂ€hrige Einwanderungsberater Peter Hahn aus Wellington. Ebenso fĂŒhrte der kĂŒrzlich ausgerufene Lock down in Auckland nach einem kleinen Corona-Ausbruch durch Einreisende, die sich zum Einkaufen unerlaubt aus der QuarantĂ€ne-Einrichtung entfernt hatten, zu erneuten Verzögerungen bei der Einwanderungsbehörde. Die Mitarbeiter mussten ins Home Office und konnten keine Unterlagen zur Bearbeitung mitnehmen.

Skilled Migrants benötigt

Dass Neuseeland qualifizierte Einwanderer benötigt, ist unumstritten. Nur in welcher Zahl und mit welchen Voraussetzungen? Erst kĂŒrzlich ging wieder ein Aufschrei durch die Presse, dass beispielsweise in der Altenpflege dringend Personal gesucht werde. „Ich habe sogar jetzt, wĂ€hrend der Grenzschließungen Kunden, die ĂŒber ein aufwendiges Prozedere einwandern können“, berichtet Peter Hahn. „Vor allem im Gesundheitssektor fehlt es an allen Ecken und Enden.“ Obwohl weit ĂŒber 16.000 NeuseelĂ€nder 2020 durch die Pandemie aus dem Ausland in ihre Heimat zurĂŒckkehrten, sind FachkrĂ€fte wie IT-ler oder Ingenieure auf dem Arbeitsmarkt nach wie vor gesucht. Auch gut ausgebildete, erfahrene Handwerker sind gefragt. „Und wie in jedem Land gibt es natĂŒrlich unzĂ€hlige Gast- und Saisonarbeiter, deren Jobs kein NeuseelĂ€nder machen will – so beispielsweise bei der Obsternte. Also auch in bestimmten Niedriglohnsektoren werden dringend ArbeitskrĂ€fte gesucht“, erlĂ€utert der Einwanderungsberater die momentane Lage.

Analyse der drei Skill Level

„Ich sehe die Einwanderung in drei Ebenen aufgeteilt. Zum einen gibt es die weniger qualifizierten, aber dennoch wichtigen Einwanderer. Sie arbeiten in Sektoren, in denen es kaum NeuseelĂ€nder gibt, welche diese Arbeiten pflichtbewusst mit FĂŒrsorge, Ernsthaftigkeit und so einer eigenen Anspruchslosigkeit durchfĂŒhren wĂŒrden“, so Peter Hahn. Dazu gehört beispielsweise die Arbeit auf Obstplantagen, sowie in der Alten- und Krankenpflege. „Dieser Einwanderungsbereich hat einen großen Anteil an den Gesamtzahlen. Sollte man den Sektor schließen, kommt es sicherlich zu Problemen auf dem Arbeitsmarkt. Auf Plantagen könnte man noch mehr automatisieren, anstatt Saisonarbeiter oder Work-and-Traveller anzustellen. Aber in der Pflege? Die Labour-Partei will ja Ausbeute vermeiden und Fairness gegenĂŒber Migranten hochhalten. LĂ€sst man die Gastarbeiter beispielsweise aus den Philippinen nur temporĂ€r ins Land ohne Aussicht auf ein Bleiberecht, hat das mit Fairness nicht mehr allzu viel zu tun“, vertritt Peter Hahn seine Meinung.

„Dann gibt es Immigranten, die im Mittelfeld mitspielen. Sie fallen gerade noch unter Skilled Employment, kommen oft aus Indien mit Management-StudiengĂ€ngen und machen dann in Neuseeland ein kleines Business auf. Ich erwarte eigentlich, dass es hier die meisten EinschrĂ€nkungen geben wird, denn diese Leute werden nicht unbedingt gebraucht. Zumindest wĂŒrde hier eine Begrenzung der Zuwanderung am meisten Sinn machen“, meint der Einwanderungsberater aus seinen ĂŒber 25 Jahren Berufserfahrung.

Die meisten seiner Kunden kommen aus dem Level der Top Skills. „Das sind Einwanderer, die aufgrund ihrer Ausbildung und Berufserfahrung einfach qualifizierte FachkrĂ€fte darstellen, die ĂŒberall gesucht werden. Egal ob IT oder Handwerk, ich gehe davon aus, dass geplante Änderungen hier kaum Auswirkungen auf diese Klientel haben wird. Solche Leute sind einfach gesucht und werden auch in vielen Sektoren dringend gebraucht.“

Mögliche Änderungen

„Es wird schwierig werden, diese Level genau zu unterscheiden und dann Policies zu stricken, die jeden Kandidaten eindeutig einer Kategorie eindeutig zuordnen lĂ€sst“, gibt Peter Hahn zu bedenken. „Da wird es immer GrenzfĂ€lle und Grauzonen geben. „Aus der Vergangenheit heraus will die Labour Partei aber genau das erreichen, genauste Regeln, um NUR die LĂŒcken auf dem Arbeitsmarkt zu fĂŒllen. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass FachkrĂ€fte einwandern und am Ende doch eine Blaubeerfarm aufmachen und gar nicht mehr in ihrem Beruf arbeiten. So theoretisch kann man die Einwanderung einfach nicht planen!“ In den letzten 25 Jahren wurden schon viele Richtlinien geĂ€ndert, viel diskutiert und rund alle vier Jahre erklĂ€rt, man wolle jetzt FachkrĂ€fte im Land selbst ausbilden. Passiert sind große Änderung bislang noch nicht. „Es ist schwer vorherzusagen, was genau geĂ€ndert wird, aber ich bin zuversichtlich, dass neue Regularien meine Kunden nicht so stark betreffen werden. Ein simpler, aber effektiver Eingriff wĂ€re beispielsweise, den momentanen Mindeststundenlohn von derzeit 25.50 NZD weiter zu erhöhen. Ein guter Arbeitgeber, der sein Personal halten will, bezahlt dann eben auch mehr. Das wĂŒrde die Löhne im Allgemeinen anheben und da will man ja schon lange hin – weg von der Ausbeute und hin zu fairen Bedingungen“, resĂŒmiert Peter Hahn. „FĂŒr die Erntehelfer oder Pflegepersonal wĂ€re das jedoch ein echtes Problem. Hier mĂŒsste man entweder auf temporĂ€ren Arbeitsvisa bleiben oder gerade im Pflegebereich einfach eigene Sonder-Visa kreieren.“

Zukunftsausblick

In jedem Fall mĂŒssen dringend Entscheidungen gefĂ€llt werden. Ein Anfang wĂ€re, zumindest die AntrĂ€ge der Menschen, die bereits vor Ort in Neuseeland sind, zu bearbeiten. Wie das Beispiel der indischen Krankenschwester zeigt, werden sonst FachkrĂ€fte auch wieder abwandern. Und wenn die Grenzen erst einmal wieder offen sind, könnten auch die qualifizierten Neuseeland-Heimkehrer schnell wieder reisewĂŒtig werden und das Weite suchen. Neuseeland hat schon immer Einwanderer benötigt und wird sie auch in Zukunft weiter brauchen!